Der erste lesbische Sex ist vor allem eins: aufregend. Neben Schmetterlingen im Bauch und Vorfreude, gehören aber auch eine gute Portion Nervosität und Angst dazu. Hast du Angst davor, etwas falsch zu machen, dich zu blamieren oder auf Ablehnung zu stoßen? Dann hast du den richtigen Ratgeber gefunden.
Die Vorbereitung fängt im Kopf an
Tipps zur praktischen und körperlichen Vorbereitung findest du hier ebenfalls noch. Zuerst geht es aber um das wichtigste und größte Sexualorgan des menschlichen Körpers: das Gehirn.
1. Trenn dich von falschen Vorstellungen
Dein erstes Mal wird nicht perfekt. Das liegt nicht nur an der Aufregung und der bisher fehlenden Erfahrung. Es liegt auch daran, dass neue Partnerinnen sich erst aufeinander einstellen müssen. Positionen, Tempo, Wechsel – die Vorlieben und Abneigungen einer anderen Person kennenzulernen, erfordert Empathie, Austausch und Geduld.
Verabschiede dich also schon einmal von unnötigem Druck und von dem Gedanken, dass alle anderen mehr wissen und können als du. Sexualität ist nicht zuletzt ein Lernprozess, der mit jeder Partnerin von vorn beginnt.
2. Lern dich selbst kennen
Je besser du deinen Körper kennst, desto sicherer und wohler fühlst du dich in deiner Haut. Desto eher kannst du zudem die besten Voraussetzungen für Entspannung und die richtige Stimmung schaffen oder die Führung übernehmen.
Wenn du dich selbst kennenlernst, geht es dabei nicht nur um Berührungen, Techniken und das Erkunden deiner erogenen Zonen. Es geht auch um die Musik, die Tageszeit, die Düfte, das Licht und die gesamte Atmosphäre. Wann ist deine Lust am größten? Was entspannt dich?
3. Gönn dir Entspannung und lass es langsam angehen
Beim gegenseitigen Kennenlernen und dem Weg zum ersten lesbischen Sex geht es nicht darum, so schnell wie möglich „zur Sache“ zu kommen und mit enzyklopädischem Wissen in puncto Positionen zu punkten.
Einander zu entdecken und sich miteinander wohlzufühlen, kann und sollte in kleinen Schritten erfolgen. Macht euch einen gemütlichen Tag auf der Couch. Belasst es beim Kuscheln, Küssen und Streicheln, bis ihr beide bereit für mehr Kontakt und weniger Kleidung seid. Das baut die Nervosität ab und reduziert die Angst.
Schreib Sicherheit bei deinem ersten lesbischen Erlebnis groß
Ob es sich für euch beide um das erste lesbische Sexerlebnis handelt oder deine Partnerin bereits Erfahrung mitbringt, Sicherheit sollte immer an der ersten Stelle stehen.
– Selbst, wenn vermeintlich kein Risiko für Krankheiten besteht: Lasst euch testen. Gemeinsam die Verantwortung für die eigene Gesundheit und die deiner Partnerin zu übernehmen, stärkt das Vertrauen (und sorgt ganz nebenbei für Entspannung).
– Überstürze nichts und lass dich nicht drängen. Fühlst du dich unter Druck gesetzt, such das Weite. Denn Drängeln und Manipulation sind überdeutliche Red Flags und eine Gefahr für deine emotionale und psychische Sicherheit.
– Achte auf deine Maniküre. Glatte Nägel und weiche Haut sind nicht nur optisch attraktiv. Bereits eine kleine Ecke im Nagel oder ein Fitzel harte Nagelhaut können eurem Vergnügen ein jähes Ende bereiten und die Stimmung nachhaltig ruinieren.
Kommunikation ist alles
Vollkommen unabhängig von Hetero- oder Homosexualität, Alter, Erfahrung und Gender ist offene, respekt- und liebevolle Kommunikation das Nonplusultra für guten Sex.
1. Steh zu deinen Gefühlen
Du bist noch nicht so weit, hast Angst und bist nervös? Steh offen und ehrlich dazu. Die richtige Partnerin wird gemeinsam mit dir daran arbeiten, die Aufregung und Bedenken abzubauen.
2. Sprecht über Consent
Einverständnis ist immer wichtig und kann jederzeit zurückgezogen werden. Es sollte zudem über den grundlegenden Consent für Sex hinaus gehen. Welche Grenzen hast du? Was möchtest du noch nicht einmal ausprobieren? Was sind deine No-gos? Der Austausch darüber bringt ebenfalls Sicherheit mit sich.
3. Bitte um Feedback und gib Rückmeldung
Während des (ersten) sexuellen lesbischen Erlebnisses stellen sich zahlreiche Fragen. Allen voran: Mach ich das richtig? Genießt meine Partnerin diese Berührung?
Ihr beide könnt euch diese weit verbreitete Unsicherheit nehmen, indem ihr Feedback gebt. Das muss nicht immer in ganzen Sätzen erfolgen.
„Genau da!“, „Genau so!“, „Oh ja!“, Stöhnen, Zittern oder das Führen der Hand sind ebenfalls legitime und willkommene Varianten des Feedbacks.
Steigert euch langsam und achtet aufeinander.
Techniken, Positionen und Hilfsmittel
Cunnilingus, 69, Fingern, Scissoring und Strap-ons – die Welt der Stellungen, Techniken und Toys ist unfassbar groß und bietet reichlich Abwechslung und Reize. Für den Anfang ist sie jedoch vollkommen uninteressant.
Zu viele Gedanken rund um Methoden können die Nervosität sogar noch steigern und erzeugen mehr Frust als Lust.
Beschränk dich daher auf das Wesentliche. Gleitgel auf Wasserbasis gegen eventuelle Trockenheit und bei Bedarf ein Dental Dam (Lecktuch) für die Sicherheit beim Oralverkehr reichen als Ausstattung vollkommen aus.
Achte außerdem auf Entspannung und Gemütlichkeit, damit ihr euch beide fallen lassen könnt. Turnt keine Stellungen durch, sondern setzt auf einfache Klassiker. Auf der Seite und mit den Gesichtern zueinander zu liegen oder abwechselnd auf dem Rücken zu liegen, bietet euch die meisten Möglichkeiten, den größten Spielraum für Berührungen und jederzeit rückversichernden Blickkontakt.
Experimente und Toys könnt ihr später testen und einbinden. Oder auch nicht.
Inspiration und Stimmung – Pornos als unterschätzte Hilfe
Ob als Vorbereitung für dich allein oder als Einstimmung zu zweit: Pornos sind eine unterschätzte Hilfe, wenn dein erstes lesbisches Mal ansteht.
Die Rede ist dabei natürlich nicht von Mainstream – nennen wir sie großzügig – Erotika, die zu 99,9 Prozent auf Männer zugeschnitten und selbst unter diesem Gesichtspunkt vieles, aber nicht realistisch sind.
Pornografie speziell von Frauen für Frauen kann nicht nur Lust bereiten, sondern auch auf Ideen bringen und einen ersten Eindruck vermitteln.
Steigert euch langsam und bewahrt Humor
Vorfreude ist ein starkes Aphrodisiakum. Das gilt auch dann, wenn ihr bereits mittendrin seid. Lass deine Lippen und Hände am Anfang langsam über den Körper deiner Partnerin gleiten und nähere dich Zentimeter für Zentimeter den erogenen Zonen.
Geh von zart und vorsichtig zu intensivieren Berührungen über.
Achte dabei immer auf die Reaktionen und denk daran, was dir zu viel wäre. Fang beispielsweise an der Hüfte oder am Oberschenkel an, wenn du deine Partnerin oral verwöhnen willst – anstatt Zungenspitze voran aufs Ziel zuzusteuern. Verwende zunächst nur einen Finger und erhöhe die Anzahl schrittweise – anstatt mit Druck vorzugehen.
Ebenso kannst du die Handlungen deiner Partnerin kopieren.
Wichtig ist zum einen, dass ihr beide euren Humor nicht vergesst. Geht es etwas schief? Gemeinsam darüber lachen zu können, entspannt die Situation und verbindet. Zum anderen solltet ihr ehrlich und authentisch bleiben. Das war toll, das andere soso lala und darauf kannst und willst du unbedingt verzichten? Sprich es aus und redet darüber, damit das zweite Mal noch besser wird.