Seit dem Jahre 2017 können gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland den Bund der Ehe schließen. Der Gang zum Traualtar ist mittlerweile also auch für alle Art von Paaren erlaubt. Damit die Hochzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, gibt es einiges zu beachten. Auch bei den gleichgeschlechtlichen Trauungen gibt es rechtliche Besonderheiten, über welche du unbedingt Bescheid wissen musst.
Seit wann dürfen gleichgeschlechtliche Paare heiraten?
In Deutschland ist es seit dem Oktober 2017 möglich, seine gleichgeschlechtliche Partnerin oder seinen gleichgeschlechtlichen Partner zu heiraten. Davor war es nur möglich, eine eingetragene Partnerschaft zu begründen. Mittlerweile ist die Begründung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft aber nicht mehr möglich. Wenn eine solche besteht, kann sie entweder weitergeführt werden oder das Paar kann heiraten. In anderen Ländern wie zum Beispiel Belgien oder Niederlande ist die gleichgeschlechtliche Ehe schon viel länger anerkannt.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Für die Hochzeit im Standesamt benötigt man einige Unterlagen: einen Personalausweis oder einen Reisepass, ein Anmeldeformular für die Ehe, eine erweiterte Meldebescheinigung, einen Auszug aus dem Geburtenregister, falls man schon einmal verheiratet war, einen Auszug aus dem Eheregister, falls man schon einmal in einer eingetragenen Partnerschaft gelebt hat: einen Auszug aus dem Lebenspartnerschaftsregister. Wenn man die Lebenspartnerschaft in die Ehe umwandeln möchte, benötigt man folgende Unterlagen: einen Reisepass oder Personalausweis, eine erweiterte Meldebescheinigung, einen Auszug aus dem Lebenspartnerschaftsregister.
Darf man in der Kirche heiraten?
Viele Paare wünschen sich, den Bund der Ehe gemeinsam in der Kirche schließen zu können. Wichtig zu wissen ist, dass in Deutschland die gleichgeschlechtliche Ehe bisher nur zivilgerichtlich erlaubt ist. Wenn man sich für eine kirchliche Hochzeit entscheidet, gilt das Kirchenrecht. Leider sind sich die Konfessionen diesbezüglich aber bisher noch nicht einig. Die homosexuelle Ehe wird von der katholischen Kirche noch nicht geduldet. Der Vatikan weigert sich dagegen, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, aber immer mehr Menschen stehen gegen diese Art von Diskriminierung auf. Allerdings dürfen gleichgeschlechtliche Paare beinahe flächendeckend in der evangelischen Kirche heiraten.
Welche Besonderheiten gibt es bei der gleichgeschlechtlichen Trauung?
Wenn es zwei Bräute gibt, kann es beim Einzug der Braut etwas knifflig werden. Wer zieht ein und welcher Teil wartet schon auf den anderen? Eine mögliche Lösung wäre es, dass die Mütter oder die Trauzeugen die beiden nacheinander nach vorne bringen. Zudem muss man sich auch Gedanke darüber machen, wer die Rede am Tisch hält, wenn es zwei Brautväter gibt. Unter Umständen gibt es vielleicht zwei Reden und das ist umso schöner. Es kann ganz besonders schön sein, die üblichen Wege zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren.
Dürfen Ausländerinnen oder Ausländer in Deutschland heiraten?
Ja, in Deutschland ist es möglich, dass zwei Ausländerinnen oder Ausländer unabhängig von ihrem Geschlecht heiraten. Es ist nicht notwendig, dass man einen Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt in Deutschland besitzt. Allerdings muss man beachten, dass auf die Schließung einer gleichgeschlechtlichen Ehe in Deutschland immer deutsches Recht anwendbar ist. Dies gilt auch, wenn einer der beiden weder weiblich noch männlich ist. Ausländer benötigen aber andere Dokumente zur Eheschließung.
Wie viele Brautsträuße gibt es?
Wenn ein heterosexuelles Paar heiratet, ist die Rollenverteilung meist klar: Die Braut trägt den Brautstrauß. Doch wie geht man vor, wenn zwei Frauen oder zwei Männer heiraten? An dieser Stelle muss man ganz klar betonen, dass es keine Regeln oder Vorgaben gibt. Wenn jeder der beiden einen Brautstrauß haben möchte, gibt es eben keinen Strauß auf der Hochzeit. Wollen beide Teile der Partnerschaft einen Strauß tragen, muss sich die Floristin oder der Florist eben ins Zeug legen. Es gibt also keine allgemeine Regel bezüglich des Brautstraußes. Erlaubt ist alles, was den beiden Spaß macht und gefällt.
Der Kauf der Eheringe
Wenn man als gleichgeschlechtliches Paar schon versucht hat, Eheringe zu kaufen, wird man vielleicht schnell merken, dass die meisten Eheringe auf zwei Geschlechter ausgelegt sind. Es muss zwar nicht zwangsläufig sein, dass sich beide das exakt gleiche Modell wünschen, aber es ist wichtig, einen gewissen Gestaltungsspielraum zu haben. Bei einem guten Juwelier findet man unzählige Anpassungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, damit beide Partner voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Es lohnt sich daher, konservative Juweliere zu meiden und es stattdessen bei einem moderneren zu versuchen. Auch das Internet hält eine große Auswahl an Trauringen bereit.
Was sollte bei der Anmeldung für die Eheschließung beachtet werden?
Die Eheschließung sollte im zuständigen Standesamt angemeldet werden. Beide Teile der Partnerschaft sollten persönlich vor Ort sein. Wenn einer verhindert ist, können sich die beiden aber gegenseitig bevollmächtigen. Wenn beide verhindert sein, kann die Anmeldung auch schriftlich oder durch eine bevollmächtigte Person durchgeführt werden. Die Hochzeit muss allerdings nicht in dem Standesamt durchgeführt werden, in dem sie angemeldet wird. Für diese besondere Zeremonie können die beiden auch ein anderes Standesamt auswählen. Wichtig ist auch, alle erforderlichen Dokumente mitzubringen und sich um die Anmeldung rechtzeitig zu kümmern.
Tipps für die Hochzeitsplanung
Je besser man den Tag vorbereitet, desto entspannter kann man am eigentlichen Tag sein. Auf diesem Weg kann man auch im Ernstfall improvisieren. Wenn man besonders hohe Ansprüche an den Tag der Tage hat, kann man sich überlegen, einen Hochzeitsplaner zu engagieren. Wichtig ist außerdem, auf keinen strikten Ablauf zu bestehen. Viel besser ist, wenn man es einfach passieren lässt. Wenn der Tag gekommen ist, sollte man versuchen sich zu entspannen und daran denken, dass sehr viele liebe Menschen vor Ort sind und es keinen Grund gibt, nervös zu sein. Man sollte sich einfach von den eigenen Gefühlen tragen lassen, nichts erzwingen und einfach den Moment genießen. Dann steht der zauberhaften Hochzeit nichts mehr im Wege.