Was versteht man unter einer lesbischen Beziehung? Und bedeutet eine gleichgeschlechtliche Liebe tatsächlich mehr Verständnis für die eigenen Wünsche und Vorstellungen?
Mitnichten – möchte man hier sagen, denn es ist zweifelsohne nicht nur ganz einfach, eine Beziehung zu einer Person zu haben, die das gleiche Geschlecht hat.
Bei einer lesbischen Beziehung ist das eine Verbindung zwischen zwei Frauen. Das kann Vorteile mit sich bringen, aber auch gewaltige Nachteile.
Natürlich ist da das Verständnis zu einer Person, die in bestimmten Punkten möglicherweise ganz ähnlich denkt und empfindet wie man selbst und gleichzeitig aber auch jemand, der nicht nur die gleichen Wünsche, sondern auch die gleichen Ansprüche stellt. Ist das nun ein Vorteil oder doch eher schwierig?
In diesem kleinen Artikel möchten wir darauf eingehen, was es mit der Liebe zwischen Wunsch und Wirklichkeit auf sich hat.
Rollenverständnisse bei heterosexuellen und bei homosexuellen Beziehungen
Wir leben in einer Zeit, die recht aufgeschlossen, tolerant und aufgeklärt ist. Eine gleichgeschlechtliche Beziehung ist heutzutage kaum noch eine besondere Aufmerksamkeit wert, denn wir befinden uns in der glücklichen Lage, z. B. eine lesbische Beziehung weder verstecken noch erklären zu müssen, und es gibt de facto keine Einschränkungen mehr – was den Status der Beziehung im politischen oder gesellschaftlichen Kontext zu einer Erklärung nötigt. Und dennoch ist eine lesbische Beziehung etwas anders als eine Beziehung zwischen Mann und Frau.
Welche Besonderheit gibt es bei einer lesbischen Liebe?
Eine lesbische Liebe ist die Liebesbeziehung zwischen zwei Frauen. Wer sich für eine solche Beziehung entscheidet, hat als Partner an seiner Seite stets eine Frau.
Das kann viele Vorteile haben, denn die Partnerin versteht mit großer Wahrscheinlichkeit, was sich eine andere Frau wünscht.
Gleichzeitig kann aber genau das das Problem sein. Wir leben zwar in einer aufgeklärten Zeit – flankiert von Toleranz, Akzeptanz und Selbstverständlichkeit, doch ganz so fortschrittlich, wie wir uns das alle wünschen, sind wir oft dennoch nicht.
Und auch untereinander kann es hier tatsächlich zu gewissen Konflikten kommen.
Eine lesbische Beziehung ist eine Beziehung zwischen 2 Frauen.
Die Vorteile in einer solchen Beziehung bestehen darin, dass im besten Fall, die Partnerin nachempfinden kann, was sich eine andere Frau wünschen könnte.
Gerade in der körperlichen Beziehung weiß eine Frau, was sich ihre Partnerin wünschen wird. Dabei fließen Gedanken und Vorstellungskraft eine große Rolle.
Auf der anderen Seite kann aber auch eine Beziehung zum gleichen Geschlecht Probleme mit sich bringen, die auf der Gleichgeschlechtlichkeit beruhen, denn im normalen Zusammenleben gibt es natürlich auch Dinge, die über die Liebesbeziehung hinaus gehen.
Ein Leben unter Frauen
Natürlich haben Personen, die eine lesbische Beziehung führen, nicht ausschließlich eine Kommunikation mit Frauen, doch die Community besteht schon vorwiegend aus dem weiblichen Geschlecht. Das kann viele Vorteile haben, weil man somit gezielt auf Fragen eingehen kann, die Frauen betreffen oder bei denen Frauen mit den Augen von Männern wahrgenommen werden.
Gleichzeitig bringt eine Beziehung aus zwei Frauen aber auch Probleme mit sich. Romantik ist hier nicht nach dem klassischen Rollenverständnis zu sehen, denn den Rosenkavalier gibt es hier nicht.
Im besten Fall wird eine gleichgeschlechtliche Beziehung unter Frauen demnach auch eine ziemlich gleichberechtigte Verbindung sein, in der man sich in der Regel gegenseitig verwöhnt und das nicht vom starken Geschlecht erwarten kann bzw. erwartet.
Gemeinsamkeiten und andere Erwartungen
Vordergründig ist eine lesbische Liebe eine ebenso klassische Paar-Beziehung wie die zwischen einer Frau und einem Mann.
In beiden Fällen sind der Kitt der Beziehung die Liebe und die körperliche Anziehungskraft. In beiden Liebes-Varianten spielen Leidenschaft, Treue, Sexualität und Verständnis eine große Rolle. Vor allem wird jede Paarbeziehung durch die Liebe eingerahmt.
Frauen untereinander wissen, worauf sie Wert legen, um eine schöne und haltbare Beziehung führen zu können.
In einer heterosexuellen Beziehung ist die klassische Rollenverteilung entweder von vornherein klar oder wird nicht selten auch von sehr modern denkenden Frauen erwartet.
Wenn es diesen Prinzen in einer lesbischen Beziehung aber nicht gibt, muss auch dieser Teil der Liebe von einer der Partnerinnen übernommen werden.
Lieben lesbische Frauen anders oder kollidieren hier Erwartungen und Realität?
Natürlich lieben Frauen anders, doch insgesamt ähneln sich die Beziehungen bei homosexuellen und heterosexuellen Paaren.
Auch lesbische Frauen können ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen. In der intimen Beziehung können sie ebenso leidenschaftlich empfinden wie in der Paarbeziehung zu einem Mann. Frauen wissen natürlich auch aus eigener Erfahrung, was sie sich wünschen, was ihnen gut tut oder was sie als angenehm empfinden.
All diese Erfahrungen können sie nun bei ihren Partnerinnen anwenden. Es besteht also die gleiche Leidenschaft.
Neben all den euphorischen Gedanken schleicht sich aber auch in einer lesbischen Beziehung der Alltag ein, mit Routine, Unaufmerksamkeit und Alltag.
Für manche Personen kann das einen enttäuschenden Aspekt bedienen, wo die Erwartungen an eine lesbische Beziehung dann durchaus mit der Realität konfrontiert hat.
Fazit: gibt es einen Unterschied bei den Erwartungen an eine lesbische Beziehung und dem Alltag?
Im Prinzip ja, denn ganz klassisch ist auch eine lesbische Beziehung eine Partnerschaft zwischen 2 Personen, die sich lieben und deren Leidenschaft vom Beginn der Beziehung irgendwann dem typischen Alltag weichen muss, was aber nicht weniger gut ist, sondern auch die lesbische Liebesbeziehung mit jeder weiteren Form der Liebe gleichsetzt.