Das Thema mentale Gesundheit spielt in der LGBTQ+ Community eine besonders große Rolle. Dies liegt jedoch nicht in der Community selbst begründet, sondern in den Umständen und dem Umfeld, mit dem sich viele ihrer Mitglieder auseinandersetzen müssen. Doch was kann man tun, um die eigene mentale Gesundheit zu stärken und Unterstützung für andere Mitglieder bieten zu können? Wir zeigen verschiedene Ansätze.
Körperliche und seelische Gesundheit gehen Hand in Hand
Das Thema mentale Gesundheit ist mit dem Thema der körperlichen Gesundheit besonders eng verwoben. Wer sich also um die eigene mentale Gesundheit ausreichend kümmern möchte, sollte zunächst einmal mit der körperlichen Gesundheit beginnen. Ausreichender Schlaf, regelmäßige Bewegung und eine gute und ausgewogene Ernährung sind hier wichtige Bausteine, welche die Selbstfürsorge optimal ergänzen. Vor allem Bewegung ist ein wichtiges Thema.
Dabei muss man nicht einmal Sport treiben, sondern bereits Spaziergänge und regelmäßiges Tanzen können helfen, den Körper fit und gesund zu erhalten. Wer zudem ausgewogen und lecker isst und dabei die Bedürfnisse seines Körpers berücksichtigt, wird hier schnelle Erfolge erzielen. Ergänzt wird das Ganze durch ausreichend Schlaf und Regeneration. Wer sich regelmäßige Schlafenszeiten angewöhnt, bleibt im Alltag belastbarer und somit insgesamt fitter.
Aktive Stressbewältigung als besonderer Aspekt der Selbstwahrnehmung
Stress ist ein Faktor, der nicht nur die LGBTQ+ Community betrifft. Doch diese ist aufgrund der Umstände und der Gesellschaft leider dem Stress häufig stärker ausgesetzt als andere Personen. Durch das Einlegen regelmäßiger Pausen und auch durch Methoden wie Meditation kann man im Alltag Stress reduzieren und die eigene Selbstwahrnehmung verbessern. Zudem kann ein Stressabbau auch dabei helfen, Mikroaggressionen und Diskriminierungen im Alltag besser zu erkennen und zu ertragen.
Mikroaggressionen und Diskriminierungen im Alltag als besondere Gefahr
Für die meisten Menschen der LGBTQ+ Community gehören Mikroaggressionen und Diskriminierung noch immer zum normalen Lebensalltag und können eine erhebliche Belastung darstellen. Zu einer guten Selbstfürsorge gehört es dementsprechend auch, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Besonders wichtig sind hierbei erlernbare Selbstschutz-Techniken, mit denen man sich mental abzuschirmen lernt. Atemübungen und Visualisierungen sind ebenso probate Mittel wie Meditation. Wer sich in diesen Techniken übt, kann in stressigen Situationen viel Druck aus dem Kessel nehmen und sich selbst beruhigen. Dies hilft unter anderem bei den weiteren Werkzeugen.
Zum einen ist es wichtig, Grenzen zu setzen und diese auch offen zu kommunizieren. Niemand muss sich Diskriminierungen vom eigenen Umfeld aussetzen. Sich selbst von toxischen Menschen und Situationen abzugrenzen und sich von diesen zu entfernen, ist ein wichtiger Schritt der Selbstfürsorge. Doch auch eine klare Kommunikation der eigenen Grenzen und Erfahrungen ist wichtig. Wer solche Verletzungen offen ansprechen kann, kann viele der beschriebenen Situationen von allein lösen. Denn viele Mikroaggressionen im Alltag werden von den Auslösern nicht als solche wahrgenommen. Durch Erklären der eigenen Erfahrungen können somit viele Situationen nachhaltig entschärft werden.
Selbstfürsorge als Teil der LGBTQ+ Community
Für viele Mitglieder der LGBTQ+ Community spielen die Themen Selbstfürsorge und infolgedessen Selbstakzeptanz eine zentrale Rolle im Leben. Denn nur wer sich selbst akzeptiert und mit der eigenen Rolle übereinstimmt, kann die eigene mentale Gesundheit in den Fokus rücken. Dies ist besonders schwierig in einem Umfeld, welches von heteronormativen Menschen geprägt ist. Wer von seinem Umfeld immer nur vermittelt bekommt, dass man anders sein müsse, kann schnell Probleme mit der Selbstakzeptanz bekommen. Wichtig ist dabei, sich immer ausreichend Zeit für sich selbst zu nehmen und sich somit auch selbst aktiv zu unterstützen.
Auf die eigenen Bedürfnisse hören und sich selbst etwas Gutes tun, ist ein zentraler Aspekt der Selbstfürsorge. Dazu gehört auch, sich selbst positiv zu bestärken und sich immer wieder auch der eigenen persönlichen Vorteile und Vorzüge zu versichern. Wer in sich selbst ruht und sich selbst positiv sieht, strahlt dies auch nach außen aus. Wer es dazu noch schafft, sich selbst, die eigene Identität und die eigenen Stärken zu feiern und dies offen zu kommunizieren, kann erheblich an seiner Selbstfürsorge arbeiten und auch anderen Menschen somit eine Unterstützung bieten.
Unterstützung finden und Unterstützung bieten
In der LGBTQ+ Community spielt das Thema Unterstützung eine besonders große Rolle. Egal ob die Community selbst, die eigene Familie oder der eigene Freundeskreis, eine gute und sichtbare Unterstützung trägt erheblich zur Selbstfürsorge bei. Safe Spaces zu finden und diese für sich und für andere Mitglieder der LGBTQ+ Community zu erhalten, ist von essenzieller Bedeutung. Viele Zentren der LGBTQ+ Community, aber auch Online-Communitys und queere Veranstaltungen bieten hier die passenden Räume und Möglichkeiten. Sich selbst zu vernetzen hilft nicht nur einem selbst, sondern bietet auch Unterstützung für andere Menschen.
Vor allem Neulinge in der LGBTQ+ Community sind durch solche Vernetzungen vor vielen Übergriffen geschützt und können sich in den Safe Spaces sich selbst bewusst werden. Viele Netzwerke profitieren zudem auch von der Integration von Psychologen und anderen Ärzten und Therapeuten, welche im Rahmen dieser Netzwerke Hilfsangebote und Techniken anbieten können, um die Selbstfürsorge noch zu verbessern und zu verstärken.
Repräsentation über verschiedene Kanäle als aktive Unterstützung wahrnehmen
Die Medien, die wir konsumieren haben eine enorme Auswirkung auf unsere Selbstwahrnehmung. Dementsprechend können Medien auch die Selbstfürsorge unterstützen. Positive Erwähnungen von queeren Personen und Personengruppen werten die Mitglieder der LGBTQ+ Community auf und sorgen somit für eine bessere Selbstwahrnehmung.
Zur Selbstfürsorge gehört es also auch, sich die entsprechenden Medien zu suchen und diese zu konsumieren. Queere Vorbilder in Literatur, Film und Musik sind dementsprechend besonders wichtig. Wer selbst kreativ ist und sich durch Schreiben, Malen oder Musik ausdrücken kann, verarbeitet zudem die eigenen Emotionen besser. Sich hierbei an queeren Vorbildern zu orientieren, kann zusätzliche Hilfe sein und die Selbstfürsorge aktiv unterstützen.
Fazit: Mentale Gesundheit in der LGBTQ+ Community bleibt ein fortlaufender Prozess
In einer noch immer heteronormativen Welt ist es für Mitglieder der LGBTQ+ Community besonders schwierig, die eigene Selbstfürsorge in den Fokus zu rücken und andere Mitglieder aktiv zu unterstützen. Durch die Vernetzung mit vielen anderen Menschen der LGBTQ+ Community kann man diese Prozesse deutlich verbessern und für mehr Resilienz sorgen.